Forschung und Wissenschaft

Experimentelle Untersuchungen zur Hälterung von Nereis succinea (Polychaeta) im Labor im Hinblick auf die Gewinnung von Sexualpheromonen

 

 

Zum Verwechseln ähnlich dem Wattwurm (Nereis diversicolor) aus unserem Wattenmeer, aber dennoch im Verhalten völlig anders und ganz schön selten ist Nereis succinea. 

 

 

 

 

(Abb.1) Nereis succinea. Fundort und Lebensraum: Arcachon (Südfrankreich), im Sandwatt bei mittlerer Salinität.

 

 

Beide Würmer sind Vielborster (Polychaeta), jedoch nur Nereis succinea hat es gewissermaßen „in sich". Meine Absicht bestand nun darin, genau diese Wurm-Art aufzuspüren und unter Laborbedingungen bis zu deren Geschlechtsreife und Reproduktion zu hältern. Keinem war dies zuvor gelungen. 

Nur bei deren Fortpflanzung werden die Würmer der Art Nereis succinea plötzlich schwimmfähig. Die weiblichen Tiere senden Lockstoffe (Sexualpheromone) aus, welche die Männchen zum sogenannten Hochzeitstanz veranlassen. Halten sich die Würmer üblicherweise im Röhrensystem des Wattenbodens auf, vollzieht sich deren Paarung an der Wasseroberfläche. Ergebnis meiner Studien war außerdem, daß sich dieses Verhalten bevorzugt um Neumond herum abspielt. Nach dem Paarungsakt verenden die Tiere. Die Pheromone wurden später aus dem Wasser isoliert und im Anschluß chemisch analysiert.

Mittlerweile sind auch von anderen Organismen Lockstoffe abgetrennt worden. Sie finden heutzutage beispielsweise Anwendung beim ökologischen Anbau von Kulturpflanzen oder beim natürlichen Erhalt wertvoller Biotope. Die Ergebnisse meiner Arbeit werden weltweit zur Pheromonforschung herangezogen.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

hat Ihnen meine kleine Abhandlung über die Wattwürmer gefallen? Diese Forschung hatte mich seinerzeit schon einiges an Nerven, Zeit und Durchhaltevermögen gekostet, bevor sich schließlich die ersten kleinen Erfolge zeigten. Die Resultate waren dann für alle umso überraschender und fortan auch in vieler Professoren Munde.

Ich war bemüht, Ihnen die Abläufe eines wissenschaftlichen Experimentes anhand dieses Beispiels so einfach und verständlich wie möglich darzubieten, ohne Sie zusätzlich mit fachlichem Ballast zu überschütten.

Ich sage dies nicht ohne Hintersinn. Denn ich möchte Ihnen auch zukünftig auf dieser Seite berichten. Vielleicht zur Abwechslung mal aus dem Bereich der Metallorganylchemie?

 

Zunächst geht mein Dank von dieser Stelle aus an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), welche meine Arbeit als Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter unterstützt und dafür bereits eine „ordentliche Portion" an neuer wissenschaftlicher Erkenntnis von mir zurückerhalten hat.

Gute Bildung und Ausbildung haben ihren Wert, auch im späteren Leben eines Menschen. Und das sage ich besonders deutlich angesichts der ewig währenden Diskussionen um die Abschaffung der Studiengebühren an den deutschen Universitäten. Deutschland ist Forschungsland und sollte es immer bleiben.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und verbleibe bis hierher und vorläufig


Herzlichst Ihr

 

Dr. F.-Th. Grimm ......... Goslar und Braunschweig, im März 2012

 

 

 

_____________

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

 

Ihre Einlassungen sowohl zur Thematik als auch zur Forschung und Wissenschaft im allgemeinen sind aufschlußreich und facettiert.

 

> Gerne werde ich diesbezüglich einige Anmerkungen zur präparativen Experimentalchemie verfassen (Pos.4).

 

> Wesentlicher Bestandteil meiner Ausführungen sind - sofern vorhanden - der Literaturbezug und der Verweis auf interdisziplinäre Forschung (Pos.1).

 

> Veröffentlichungen insbesondere aus dem asiatisch / japanischen Raum (airies.or.jp et alia) lesen Sie eventuell unter Anwendung entsprechender Language Translation Software (Pos.2).

 

> Populärwissenschaftlich betrachtet ließen sich aus den Publikationen auch Inhalte zur didaktischen Analyse gewinnen, so der jüngste Befund einer mit naturwissenschaftlichen Themen befaßten Hochschule (Pos.3).

 

 

_____________ ............................................................05/2012